RÜCKBLICK:
INTELLIGENTE FERTIGUNG
Vom 01. bis 10. September 2024 hat die China International Investment Promotion Agency eine Gruppe von 30 Personen deutscher Unternehmen nach China begleitet, um sich vor Ort über aktuelle industrielle Entwicklungen zu informieren und neue Kontakte zu lokalen Unternehmen zu knüpfen.
Die Reise begann im Jangtse-Delta in der Stadt Taixing in der Provinz Jiangsu, führte in die Wirtschaftsmetropole Chongqing im Westen Chinas, und schließlich in die Küstenstädte Xiamen und Guangzhou im Perlflussdelta.
02.-04. September – Taixing
Erste Station der diesjährigen Delegation war die Stadt Taixing in der Provinz Jiangsu im Jangtzedelta. Nach Besichtigungen verschiedener Industrieunternehmen – darunter ein Produzent von Litium-Ionen-Batterien, ein Maschinenbauunternehmen sowie ein Hersteller von Stromtrassenkomponenten – in der Stadt, wurde die Gruppe von der Lokalregierung Taixings empfangen und konnte sich im direkten Austausch mit lokalen Unternehmen und Vertretern der Lokalregierung über potenzielle zukünftige Kooperationsmöglichkeiten austauschen.
4.-7. September – Chongqing
Als zweite Stadt wurde bei der diesjährigen Reise die westchinesische Metropole Chongqing besucht. Auf dem Programm standen hier am ersten Tag Unternehmensbesuche bei Bosch Hydrogen Power Systems, dem Garten- und Landwirtschaftsgerätehersteller Chongqing Huashidan Machinery Manufacturing sowie dem Autozulieferer Chongqing Qin’an M&E im Bezirk Jiulongpo. Am kommenden Tag wurden zudem die Fabrik des zum BYD-Konzern gehörenden Batterieherstellers FinDreams im Bezirk Bishan besucht, sowie das Maschinenbauunternehmen Landai Technology und der Chiphersteller Pingchuang Semiconductor.
Am darauffolgenden Tag machte sich die Delegation auf in die zu Chongqing gehörende Millionenstadt Yongchuan, etwa anderthalb Autostunden südlich von der Kernstadt entfernt. In Yongchuan konnte sich die Delegation unter anderem von den Entwicklungen der autonomen Mobilität in China überzeugen. So ist im Technologiepark Yongchuan mit dem Internetgiganten Baidu und seinem Projekt Baidu Apollo einer der Vorreiter des autonomen Fahrens in China vertreten. Beeindruckend war, dass bei den autonom fahrenden Bussen von Baidu in Kooperation mit der Lokalregierung Yongchuans auch in Kombination mit den Daten öffentlicher Verkehrskameras etwa Bus- und
Ampeltaktungen koordiniert werden. Zudem wurde in Yongchuan ein Werk des chinesischen OEMs Great Wall Motor besucht, in dem die neuesten Modell für den chinesischen Markt produziert werden und die Produktionsstandorte der deutschen Unternehmen Liebherr und Schwäbische Werkzeugmaschinen.
Der dritte Tag in Chonqing Stand im Zeichen eines hochrangingen Austausches mit Vertretern der Lokalregierung und der lokalen Wirtschaftsförderung um den Bürgermeister der Stadt, der bereits am Vorabend zum Empfang geladen hatte. Bei diesem Austausch war neben den deutschen Unternehmen aus Yongchuan auch das deutsche Konsulat aus dem nahegelegenen Chengdu vertreten.
Der letzte Tag im Westen Chinas wurde genutzt, um Chongqing touristisch zu erkunden. Besucht wurde das Jangtse-Ufer, dem mit 6.300 km Länge längsten Fluss Asiens und die wunderschöne Altstadt Ciqikou mit ihren kleinen Restaurants und einem hochgelegenen Tempel auf dem Hügel über der Stadt.
7.-10. September – Xiamen
Im Zentrum des Aufenthalts in Xiamen stand der Besuch der größten Investmentmesse Chinas, der China International Fair for Investment & Trade (CIFIT). Die Messe öffnete dieses Jahr zum 24. Mal ihre Pforten und bot mit über 80.000 Besuchern aus 120 Ländern eine hervorragende Plattform zum Aufbau neuer Kooperationen mit Unternehmen aus allen Landesteilen Chinas. Nicht nur waren alle chinesischen Provinzen mit einer Auswahl ihrer jeweils lokalen Unternehmen auf der Messe vertreten, sondern es gab für die deutsche Delegation auch die Möglichkeit, mit einer Vielzahl an Wirtschafts-verbänden und Finanzinstitutionen in Kontakt zu
treten. Darüber hinaus konnten die deutschen Delegationsteilnehmer in Kurzvorträgen Ihre Unternehmen dem chinesischen Messepublikum vorstellen, was von beiden Seiten sehr positiv aufgenommen wurde und eine gute Grundlage für fruchtbare Gespräche im Nachgang lieferte.
Am Abend wurden die deutschen Unternehmer von einer hochrangigen Delegation aus der Provinz Hainan zum Abendessen empfangen. Im Rahmen dieses Austausches wurden die Markteintrittschancen sowie die Voraussetzungen und Regelungen für ausländische Investitionen auf nationaler sowie Provinzebene detailliert dargestellt. Insbesondere durch ihren Freihandelshafen ist die Provinz Hainan ein spannender Standort für internationale Unternehmen, die von hier in den chinesischen Markt eintreten möchten. Die Provinz bietet Unternehmen hinsichtlich
des internationalen Kapitalverkehrs, internationaler Flugrouten und Logistik aber auch bei der Zulassung von Produkten für den chinesischen Markt ein äußerst attraktives Geschäftsumfeld.
Am letzten Tag in Xiamen besuchte die Delegationsgruppe den Stadtteil Jimei, in dem eine Vielzahl an Industrieunternehmen beheimatet ist. Besucht wurde hier der international tätige Bushersteller King Long, welcher neben Reisebussen und kleinen Elektrobussen für den Stadtverkehr auch Riesenlaster im Portfolio hat, der Anbieter von autonom fahrenden Mikromobilen für die Logistikbranche Zongmu Technology sowie der Batteriespeicherproduzent Poweroad. Beim abschließenden Abendessen mit den Vertretern der Bezirksregierung von Jimei konnten sich die deutschen Gäste im direkten Austausch im Detail über die Industrie und die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen im Bezirk Jimei informieren.
10. September – Guangzhou und Heimreise nach Deutschland
Am letzten Tag der Reise flog die Gruppe von Xiamen nach Guangzhou, wo sie im zentralen innerstädtischen Bezirk Yuexiu durch den Bezirksbürgermeister empfangen und zu einem Rundgang in der Einkaufszone sowie zum Mittagessen eingeladen wurde. Im Rahmen dieses Treffens konnten sich die deutschen Unternehmensvertreter auch von den beeindruckenden Wirtschaftsdaten und Investitionsmöglichkeiten der südchinesischen Metropole überzeugen.
Den Abschluss des Programms bildete ein Besuch des Technologieriesen Huawei im Bezirk Dongguan. Nach einer Vorstellung aktueller Produkte und zukünftiger Pläne des Unternehmens endete die Reise auf dem
beeindruckenden Huawei-Campus, der unterschiedliche Baustile europäischer Architektur vereint und in dessen Zentrum sich ein sehenswerter Nachbau der französischen Nationalbibliothek befindet.
Insgesamt hat die Delegationsreise sowohl Unternehmen, die bereits in China aktiv waren, als auch jenen, die über ein China-Engagement nachdenken, die Möglichkeit gegeben, sich in intensiven Gesprächen und dem direkten Austausch mit Unternehmen und Lokalregierungen in China einen Überblick über die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die der chinesische Markt bereithält, zu verschaffen. Und vor allem gab es während der Reise viele fruchtbare erste Gespräche und eine Vielzahl neuer Kontakte mit potenziellen chinesischen Partnern.