Interview mit Dr. Herbert Diess : “Nur China kann den Klimawandel stoppen”
- CIIPA
- 8. Apr.
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Ein Beitrag von Dr. Herbert Diess, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Infineon AG und früheren CEO von Volkswagen.

Den Klimawandel zu stoppen kann nur mit China gelingen – größter CO2 CO₂-Emitter, aber auch führend bei den Technologien zum Stopp des Klimawandels: Solarindustrie, E-Fahrzeuge, Stationäre Speicher, Hochspannungsgleichstromübertragung, Wärme und Kälteerzeugung mit Wärmepumpen.
China ist es schneller als dem Rest der Welt gelungen, die eigene Volkswirtschaft durchgängig zu elektrifizieren das führt dazu, dass China schon jetzt trotz Wachstum der Industrieproduktion zunehmend weniger fossile Brennstoffe importiert; der Ölpreis fällt.
China ist vom größten Emittenten in kurzer Zeit zum „Role Model“ für den effizienten Umbau auf eine dekarbonisierte Wirtschaft geworden.
China ist vom größten Emittenten in kurzer Zeit zum „Role Model“ für effizienten Umbau auf eine dekarbonisierte Wirtschaft geworden. Durch die hohe Skalierung der Technologien und die Leistungsfähigkeit der Industrie ist es gelungen, die elektrischen Lösungen so günstig herzustellen, dass fossile Lösungen (wie Verbrennungsmotoren) nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Eigentlich ein Geschenk für die Welt, die eine umfassende Dekarbonisierung zunehmend dringlich benötigt.
Durch die geopolitischen Spannungen ist es mittlerweile sehr schwer geworden, diese leistungsfähigen Technologien weltweit zu exportieren und im Klimaschutz einzusetzen. Die Unternehmen stoßen an Wachstumsbarrieren. Das müsste nicht so sein.
Zum einen führen die Doktrinen wie: Make America Great Again, aber auch Chinas Plan der 19 Parteitages bis 2025 in wesentlichen Technologien eine weltweite Dominanz zu erlangen dazu, dass natürlich der Rest der Welt darauf mit Sorge um die entstehenden Abhängigkeiten reagiert. Die Reaktion des Systems wird häufig unterschätzt - auch von den exportorientierten chinesischen Unternehmen. Es entstehen Handelshemmnisse und auch emotionale Barrieren, die die Verbreitung der Technologien einschränken und verlangsamen. Mein Rat an chinesische Unternehmenslenker und politische Führer zu Europa ist deshalb:
Seien Sie nicht zu aggressiv: Mit Gegenreaktionen ist zu rechnen, und Sie verlieren Zeit und Geld.
Suchen Sie nach Partnerschaften im Downstream: im Groß- und Einzelhandel sowie im Bereich Branding, um sich an den Gewinnen zu beteiligen und zu lernen.
Zuhören, nachdenken, abwägen – Europa ist komplex und anders – verbrennen Sie nicht zu viel Geld mit “Try and Error”.
Es gibt Beratung. Werden Sie europäische Bürger, investieren Sie und tragen Sie zur Zukunft Europas bei.
Englisch bei Diess im Original
Don’t be too aggressive – pushback is to be expected, and you lose time and money.
Look for downstream partnerships – in wholesale, retail, and branding, to gain a share of profits and learn.
Listen, think and consider – Europe is complex and different – do not spoil too much money in trying and failing.
Advice is available. Become an European Citizen, invest and contribute to Europe’s future.
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