Anlässlich des 50. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Deutschland fand im Magdeburger Rathaus eine Auftaktveranstaltung zur Verbindung der beiden Städte statt. Die Veranstaltung wurde von der Investitionsförderungsbehörde des chinesischen Handelsministeriums, der Stadt Magdeburg und der Volksregierung von Weifang organisiert und von der China International Investment Promotion Agency (Deutschland) in Zusammenarbeit mit dem Weifang Municipal Bureau of Commerce, dem Weifang Binhai Economic and Technological Development Zone Management Committee und dem Sachsen-Anhalt China Zentrum ausgerichtet.
Li Yong, stellvertretender Direktor der Behörde für Investitionsförderung des chinesischen Handelsministeriums, wies darauf hin, dass die derzeitige turbulente internationale politische Lage und die Ausbreitung der Corona-Pandemie die wirtschaftliche Erholung für alle Länder schwierig und mühsam gemacht haben. Die Lieferkette der globalen Industrieketten werde tiefgreifend umgestaltet, grenzüberschreitende Investitionen zeigten Tendenzen zu Rückverlagerungen und der Wettbewerb zwischen den Ländern um Investitionen habe sich verschärft. Die für 2021 vorgesehene Abschaffung der Negativliste für den Zugang zu ausländischen Investitionen, die Aufhebung der Beschränkungen für ausländische Beteiligungen in der Pkw-Herstellung und die Aufhebung der Beschränkungen für die Aufnahme von Produktionsbetrieben in die Pilot-Freihandelszone erfüllten weiterhin das Versprechen, dass Chinas seine "offene Tür immer weiter öffnen" werde. Laut einer aktuellen Umfrage der deutschen Handelskammer werden fast 60 Prozent der deutschen Unternehmen in China im Jahr 2021 ein Geschäftswachstum erzielen und mehr als die Hälfte von ihnen erwartet im Jahr 2022 eine bessere Entwicklung ihrer Branchen in China, wobei 71 Prozent der befragten Unternehmen ihre Investitionen weiter erhöhen werden.
Dr. Jürgen Ude, Staatssekretär des saarländischen Wirtschaftsministeriums, verwies in seiner Rede auf seine persönlichen Erfahrungen mit der Teilnahme an einer Delegation der deutschen Wirtschaft in China, die das Investitionsförderungszentrum im Jahr 2019 organisiert hatte. Die Gruppe besuchte mehrere chinesische Städte, darunter Chengdu, Chongqing, Qingdao und Yantai, und nahm zudem am Deutsch-Chinesischen Hidden Champions Gipfel teil.
Sandra Yvonne Stieger, die stellvertretende Bürgermeisterin von Magdeburg, begrüßte die Unterzeichnung der Absichtserklärung mit der CIIPA. Sie betonte fest, dass die Zusammenarbeit bessere Dienstleistungen für Unternehmen und Institutionen auf beiden Seiten biete und gegenseitige Investitionen fördern und auch dazu beitragen werde, die Sichtbarkeit Magdeburgs in China zu erhöhen und gleichzeitig lokale Unternehmen bei ihrer Geschäftsentwicklung in China zu unterstützen.
Weifang war eine der ersten Städte, die sich in China öffneten, und kann auf eine lange Geschichte der Zusammenarbeit mit Deutschland zurückblicken, sagte Bian Hanlin, Mitglied des Ständigen Ausschusses des Stadtkomitees von Weifang und stellvertretender Bürgermeister von Weifang. Bereits 1987 begann Weifang eine Sädtepartnerschaft mit Freising in Bayern. In den 1990er-Jahren kooperierte Yaxing Chemical mit der deutschen Lanxess-Gruppe bei hochwertigen Chemieprojekten. In den den vergangenen fünfunddreißig Jahren hätten seitdem beide Seiten ihre Zusammenarbeit vertieft und fruchtbare Ergebnisse erzielt.
In seinem Vortrag stellte Du Jianhua, stellvertretender Sekretär des Arbeitsausschusses der Partei und stellvertretender Direktor des Verwaltungsausschusses der Wirtschafts- und Technologieentwicklungszone Weifang Binhai, die Wirtschafts- und Entwicklungszone Weifang Binhai vor. Thorsten Terweiden, Leiter des Wirtschaftsförderungsamtes der Stadt Magdeburg, erwähnte bei der Vorstellung der Landeshauptstadt Magdeburg das jüngste Investitionsprojekt der Intel Corporation in der Stadt, das zugleich eines der größten Investitionsprojekte in Deutschland und eines der größten in Europa ist. Außerdem stellte Xu Chaofeng, Assistent des Vorstandsvorsitzenden von Zhejiang Xinhecheng Co., Ltd., die Arbeit des von Xinhecheng und der Binhai-Entwicklungszone geförderten Industrieparks für internationale Zusammenarbeit vor und erörterte die Möglichkeiten weiterer Kooperationen.
Es folgten Vorträge von acht Vertretern teilnehmender Unternehmen und Institutionen, die ihre Aktivitäten dem deutschen und chinesischen Publikum präsentierten. Dieter Böning, Vorsitzender des Verbands Deutscher Hidden Champions, Wang Zechang vom Fraunhofer Institut für Automation, Dirk Meyer, Geschäftsführer von Neoscan Solutions, Sinja Lagotzki, Gründerin und Geschäftsführerin von In Line-Med, Moritz Spiller, Mitgründer und Chief Compliance Officer von SURAG Medical, Alan Nafiiev, Gründer und CEO von Receptor, Ge Xinjia, General Manager von AliCloud Deutschland und Zheng Min, stellvertretender Sekretär des Parteikomitees von Shandong Port Weifang, stellten ihre Unternehmen vor und gaben Ausblicke auf mögliche Kooperationen.
In seinen abschließenden Bemerkungen wies Xu Yaojun, Direktor der China International Investment Promotion Agency, darauf hin, dass die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht angesichts der Pandemie besonders schwierig geworden sei, was die Investitionsförderung in vielerlei Hinsicht einschränke. Die CIIPA habe daher über innovative Wege nachgedacht, um neue Kanäle für den Austausch zwischen China und Deutschland zu schaffen, und diese Überlegungen waren auch ausschlaggebend für die Form des Deutsch-Chinesischen Wirtschaftstags in Magdeburg.
Die Konferenz wurde gemeinsam von Thorsten Terweiden, dem Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Magdeburg, und Li Jiyang, der stellvertretenden Direktorin der China International Investment Promotion Agenca, organisiert und fand online und offline statt. Etwa 100 Personen aus Städten, Unternehmen und anderen Wirtschaftsorganisationen aus beiden Ländern nahmen an der Online-Veranstaltung teil. Die Veranstaltung förderte einen direkteren Austausch zwischen chinesischen und deutschen Städten und ermöglichte die direkte Kontaktaufnahme chinesischer und deutscher Unternehmen.
Während der Konferenz unterzeichnete die CIIPA Kooperationsvereinbarungen mit der Stadt Magdeburg und dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF, die auf die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit bzw. die Entwicklung einer grenzüberschreitenden Investitionskooperation im Bereich der intelligenten Fertigung abzielen.
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