Am 15. Oktober fand der 8. Deutsch-Chinesische Automobilkongress in München statt. Zu den Teilnehmern gehörten hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft beider Länder, darunter der chinesische Gesandte Herr Zhai Qian und der renommierte Automobilwissenschaftler Herr Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer. Die Konferenz widmete sich den zukünftigen Entwicklungen und Kooperationsmöglichkeiten in der globalen Automobilindustrie, insbesondere in den Bereichen grüne Transformation und intelligente Technologien.
Herr Zhai Qian, Gesandter der Wirtschafts- und Handelsabteilung der Botschaft der Volksrepublik China in Deutschland, betonte in seiner Eröffnungsrede, dass der seit 2017 jährlich stattfindende Deutsch-Chinesische Automobilkongress eine zentrale Plattform für die Zusammenarbeit in der Automobilindustrie beider Länder darstelle. Die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland in diesem Bereich basiere auf gegenseitigem Respekt und Offenheit. In Anbetracht der rasanten Entwicklungen in der globalen Automobilbranche, insbesondere in den Bereichen autonomes Fahren und intelligente Vernetzung, rief er dazu auf, die Innovationskooperation weiter zu stärken. Gleichzeitig forderte er Deutschland und die EU auf, die Kooperation in der Automobilindustrie mit China pragmatisch anzugehen, um gemeinsam Wachstumspotenziale zu nutzen.
Herr Yu Guangsheng, stellvertretender Direktor der Investment Promotion Agency of MOFCOM, wies darauf hin, dass deutsche Unternehmen in der ersten Jahreshälfte 2024 mit 7,3 Milliarden Euro einen historischen Höchststand bei Investitionen in China erreicht hätten. Die anhaltende Investitionsbereitschaft zeige das Vertrauen der deutschen Unternehmen in China als wichtigen Innovations- und Produktionsstandort. Yu hob hervor, dass die 40-jährige Zusammenarbeit in der Automobilindustrie zwischen China und Deutschland tief verwurzelt sei und er erwarte, dass die Kooperation in der Automobilindustrie auch im Rahmen der globalen grünen Transformation fortgesetzt wird.
Frau Gudrun Weidmann, Leiterin der Abteilung Internationalisierung im Bayerischen Wirtschaftsministerium, begrüßte die Wahl Bayerns als Austragungsort des Kongresses und betonte die lange Tradition der Zusammenarbeit zwischen Bayern und China im Automobilsektor. Angesichts der globalen Herausforderungen der Automobilindustrie rief sie zu einer verstärkten Zusammenarbeit auf. Sie äußerte auch Kritik an den jüngsten einseitigen Maßnahmen der EU gegenüber chinesischen Elektrofahrzeugen und plädierte für konstruktive Gespräche.
Herr Wang Liqun, stellvertretender Leiter der Wirtschafts- und Handelsabteilung der Provinz Jilin, erklärte, dass Deutschland das erste Partnerland der Provinz Jilin war. Er erwähnte das 1991 gegründete Joint Venture zwischen der China First Automobile Works (FAW) und Volkswagen, das als erstes modernes PKW-Unternehmen Chinas gilt. Jilin setze weiterhin auf die Stärkung der Automobilindustrie und die Vertiefung der Kooperation mit globalen Herstellern wie Volkswagen und Audi, um die Wertschöpfungs- und Lieferketten effizient zu restrukturieren.
Im Anschluss hielten Herr Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Instituts, Herr Li Guohui, Direktor des Verwaltungsausschusses der Changchun Automobilwirtschaftszone, sowie Herr Martin Boluk, Senior Manager Joint Ventures China bei der BMW Group, ihre Keynotes. Sie thematisierten die aktuellen Entwicklungen der globalen Automobilindustrie, die grüne Transformation, nachhaltige Entwicklung sowie die Auswirkungen der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz auf die Produktion. Herr Prof. Dr. Dudenhöffer betonte, dass China bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugtechnologien weltweit führend sei. Angesichts des Klimawandels und der globalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie sei die Kooperation mit China trotz bestehender Herausforderungen unverzichtbar.
Herr Yang Chengzu, Vice President, Continental Group China, Herr Dr. Andre Meyer, Director Business Development & External Affairs, Gotion High-Tech Co., Ltd., Herr Florian Langlotz, Partner von Drees & Sommer SE, Head of Automotive, Herr Wang Shiting, General Manager der Abteilung Global Automotive, Beijing SemiDrive Technology Corporation, sowie Herr Zhang Xiaocong, General Manager der Abteilung Power Market, REPT Battero Energy Co., Ltd., präsentierten ebenfalls die aktuellen Entwicklungen ihrer Unternehmen und gaben einen Ausblick auf die Zukunft.
Nach der Fahnenübergabe des Deutsch-Chinesischen Automobilkongresses sprach Herr Huang Xianyu, Bürgermeister von Changchun. Er stellte fest, dass Changchun die Wiege der chinesischen Automobilindustrie sei und eine solide Basis für die Zusammenarbeit mit Deutschland geschaffen habe. Angesichts der Veränderungen in der Branche, insbesondere bei Elektrofahrzeugen, bieten sich neue Wachstumsimpulse. Changchun freut sich darauf, 2025 den nächsten Kongress auszurichten und die Teilnehmer wieder willkommen zu heißen.
Am Nachmittag fand zeitgleich auf der Open Stage eine Roadshow statt, während in der Matchmaking Area freies Networking ermöglicht wurde. Auf der Open Stage hielt Frau Rita Roider, Leiterin des China Desks des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Stadt München, eine Eröffnungsrede. Danach präsentierten sich nacheinander 17 Automobilunternehmen und industrienahe Institutionen, darunter Geely, TÜV Rheinland, Investment Promotion Platform in Automobile Industry, Yonyou Network Technology, D-Labs GmbH, CATARC Europe, Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF), Zhe Jiang Yangtze Delta Region Institute of Tsinghua University, Inceptio Technology, Saargummi Group, Wirtschaftsentwicklungszone Changsha, Momenta Europe GmbH, Wirtschaftsentwicklungszone Hefei, LiangDao Intelligence, ZD Automotive, Stardust AI und MINTH GmbH, in einer Roadshow. Gleichzeitig fanden drei parallele Subforen statt: eine exklusive Veranstaltung der Changchun Automobile Economic and Technological Development Zone, ein thematischer Workshop von China Mobile und der CIIPA VW Club.